Gesellschaft für Musik und Theater
GASTSPIEL von ARBOS
5 Theater- und Konzertprojekten und Werken von Georg Büchner, Gustav Mahler, August Stramm und Giuseppe Ungaretti und anderen zum Überthema „Krieg“
22. - 25. Jänner 2025
PROGRAMM
22. & 23.1.2025, 20.00 Uhr
"Friede den Hütten! Krieg den Palästen!" ,
24.1.2025, 20 Uhr
"Wir genießen die himmlischen Freuden"
"Kriegsschweine" (21.00 Uhr)
"Schwarzer Sabbath" (21.30 Uhr)
"Sabbath blutiger Sabbath" (22.00 Uhr)
25.1.2025, 20.00 Uhr
"Wir genießen die himmlischen Freuden"
"Kriegsschweine" (21.00 Uhr)
"Schwarzer Sabbath" (21.30 Uhr)
"Sabbath blutiger Sabbath" (22.00 Uhr)
"Kriegsschweine"
ein Theaterprojekt mit Szenen und Gedichten von August Stramm als inklusives visuelles Musik- und Theaterprojekt in Österreichischer Gebärdensprache und
Deutscher Lautsprache
Inszenierung und Produktion: Herbert Gantschacher
Übersetzung in Österreichische Gebärdensprache und szenische Umsetzung: Werner Mössler
Es spielen, sprechen, singen und gebärden: Werner Mössler (gehörloser Schauspieler in Österreichischer Gebärdensprache), Markus Rupert (Schauspiel in Österreichischer Gebärdensprache und Deutscher Lautsprache) und Herbert Gantschacher (Schauspiel in Österreichischer Gebärdensprache und Deutscher Lautsprache)
Der Dichter August Stramm zählt zur Avantgarde der modernen Poesie. Auf erschreckende Art und Weise aktuell sind seine Gedichte und Szenen, die er anhand seiner eigenen Kriegserfahrungen im Ersten Weltkrieg geschrieben hat.
Stramm selbst wurde Opfer des Krieges am 1. September 1915 an der Front des Weltkrieges, die auch heute wieder Schauplatz von kriegerischen Auseinandersetzungen geworden ist. Programmatisch sind die Titel der Szenen und Gedichte von August Stramm mit "Patrouille", "Sturmangriff" und "Kriegsgrab".
NEUPRODUKTION, VORSTELLUNGEN: 21.Jänner 2025, 18.00 Uhr PIVA Villach, 24. Jänner und 25. Jänner 2025,jeweils 21.00 Uhr
in Villach in der "neuebuehnevillach". Diese Vorstellungen werden auch ins Internet übertragen.
„Friede den Hütten! Krieg den Palästen!"
von Georg Büchner und Karl Weidig (Text), Musik von
Werner Raditschnig - Szenisches Konzert als bilinguales Visuelles Musiktheater mit
Österreichischer Gebärdensprache und Deutscher Lautsprache
Inszenierung: Herbert Gantschacher
In die Österreichische Gebärdensprache übersetzt von Werner Mössler
Gebärdensprachcoaching: Werner Mössler und Sabine Zeller
Es spielen, sprechen, singen und gebärden: Werner Mössler (gehörloser Schauspieler), Markus Pol (Schauspieler, Sänger, Sprecher, Darsteller in der Lormensprache der Taubblinden und der Österreichischen Gebärdensprache als CoDA - Kind gehörloser Eltern), Markus Rupert (Schauspieler, Sprecher, Gesang und Visuelle Gebärdensprache) und Rita Luksch (Schauspielerin, Sprecherin, Gesang und Visuelle Gebärdensprache). Es musiziert das arbos-ensemble.
Der Arzt und Dichter Georg Büchner veröffentlicht gemeinsam mit dem Schulrektor Friedrich Ludwig Weidig im Juli 1834 die sozialrevolutionäre Flugschrift „Der hessische Landbote“. Büchners Appell beschäftigt sich mit der Situation der Armut und Mehrfachbeschäftigung. Denn: Immer mehr Menschen kommen mit ihren Einkommen nicht aus. In manchen Branchen werden selbst niedrigste Einkommen noch weiter nach unten gedrückt: Schlagzeilen über Hungerlöhne mitten in Deutschland haben die Debatte über Mindestlöhne neu belebt. Büchner löste damit 1834 eine auch für das 21. Jahrhundert höchst moderne Diskussion aus. Denn die so genannte „vorindustrielle Ausbeutung“ ist wohl leider eine weltweite und zeitlose Tatsache.
Aus dieser Textvorlage entwickelt der österreichischer Komponist Werner Raditschnig ein Stück visuelles Musiktheater, das bilingual in Österreichischer Gebärdensprache und Deutscher Lautsprache gespielt, gesungen und gebärdet wird. Dabei werden in der künstlerischen Umsetzung auch die Kommunikations-techniken der Taubblinden mit Lormen, taktilen und natürlichen Gebärdensystemen verwendet. Somit entsteht Raum für die Entwicklung neuer Ausdrucksmöglichkeiten im Theater unter Verwendung der neuen Musik und der Österreichischen Gebärdensprache in Verbindung mit Taubblindenkommunikation.
KÄRNTEN-PREMIERE, VORSTELLUNGEN: 22. und 23. Jänner 2025 jeweils 20.00 Uhr in Villach in der "neuebuehnevillach".
Die Vorstellungen werden auch ins Internet übertragen.
"Wir genießen die himmlischen Freuden"
ein Stück Visuelles Theater mit Musik in Bewegung
nach Gustav Mahlers vierter Symphonie bearbeitet für Stimme, Kammerensemble und
Gebärdensprachchor von Werner Raditschnig
Inszenierung: Herbert Gantschacher
In die Österreichische Gebärdensprache übersetzt von Werner Mössler
Gebärdensprachcoaching: Werner Mössler und Sabine Zeller
Es spielen, sprechen, singen und gebärden: Werner Mössler (gehörloser Schauspieler), Markus Pol (Schauspieler, Sänger, Sprecher, Darsteller in der Lormensprache der Taubblinden und der Österreichischen Gebärdensprache als CoDA - Kind gehörloser Eltern), Markus Rupert (Schauspieler, Sprecher, Gesang und Visuelle Gebärdensprache) und Rita Luksch (Schauspielerin, Sprecherin, Gesang und Visuelle Gebärdensprache).
Es musiziert das arbos-ensemble.
Musikhappenings sind in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts in der neuen Musik Bestandteil als "Performing Music" des Musikprogramms geworden. Die Quellen und Wurzeln zu diesen Musikprogrammen sind jedoch wesentlich älter in der Musikgeschichte begründet und nur zum Teil der Wissenschaft bekannt wie eben jene musikalischen Ereignisse, die in der Form von Happenings und Aleatorik den Kompositionsstil von Gustav Mahler beeinflussten. Und diese musikalischen Ideen gehen bei Gustav Mahler zurück auf einen ausgedehnten Spaziergang im Sommer 1900 von Mayernigg am Wörthersee auf das Klagenfurter Kreuzbergl mit dem Konzertmeister der Wiener Philharmoniker, Arnold Rosé und der Musikerin Natalie Bauer-Lechner. Das Ganze erinnert an ein
Musikhappening, wie sie dann der Komponist John Cage in der 1960er und 1970er Jahren konzipierte.
Ausgehend von Gustav Mahlers musikalischen Visionen und den musikalischen Konzepten eines John Cage entsteht nun unter dem Titel "Wir genießen die himmlischen Freuden" aus Mahlers vierter Symphonie Gustav Mahlers ein Visuelles Musiktheaterwerk, das somit auch die Österreichische Gebärdensprache der Gehörlosen in das Werk einfließen lässt. Die nationalsozialistische Musikideologie erklärte ja Mahlers Musik zur entarteten Musik, und Behinderte wurden als lebensunwert eingestuft.
KÄRNTEN-PREMIERE, NEUPRODUKTION VORSTELLUNGEN: 24. und 25. Jänner 2025 jeweils 20.00 Uhr in Villach in der
"neuebuehnevillach".
Diese Vorstellungen werden auch ins Internet übertragen.
"Schwarzer Sabbath"
ein Theaterprojekt mit Szenen und Gedichten von Giuseppe Ungaretti und August Stramm als inklusives visuelles Musik- und Theaterprojekt in Österreichischer Gebärdensprache und Deutscher Lautsprache
Inszenierung und Produktion: Herbert Gantschacher
Übersetzung in Österreichische Gebärdensprache und szenische Umsetzung: Werner Mössler
Es spielen, sprechen, singen und gebärden: Werner Mössler (gehörloser Schauspieler in Österreichischer
Gebärdensprache), Markus Rupert (Schauspiel in Österreichischer Gebärdensprache und Deutscher Lautsprache)
und Herbert Gantschacher (Schauspiel in Österreichischer Gebärdensprache und Deutscher Lautsprache)
Die Dichter Giuseppe Ungaretti und August Stramm zählen zur europäischen Avantgarde der modernen Poesie.
Das Werk beider Dichter basiert auch auf deren eigenen Kriegserfahrungen im Ersten Weltkrieg. August Stramm war als
Offizier an der Front im Osten Europas, Giuseppe Ungaretti als Soldat an der Isonzofront im Alpe-Adria-Raum. Stramm wurde bei Kriegshandlungen am 1. September 1915 getötet, Ungaretti überlebte die Grauen des Ersten Weltkriegs an der Isonzofront. Diese Theaterproduktion erinnert im Titel auch an die Konflikte im Nahen Osten, der seit den Massakern am 7. Oktober 2023 auf dem Staatsgebiet Israels durch Terror von Personen aus dem Gazastreifen wieder zu einem geopolitischen Kriegsgebiet geworden ist. Programmatisch sind die Titel der Szenen und Gedichte von Giuseppe Ungaretti mit "Nachtwache" und "Kriegsgrab" von August Stramm.
NEUPRODUKTION, VORSTELLUNGEN: 24. Jänner und 25. Jänner 2025, jeweils 21.30 Uhr in Villach in der "neuebuehnevillach".
Diese Vorstellungen werden auch ins Internet übertragen.
"Sabbath blutiger Sabbath"
ein Theaterprojekt mit Szenen und Gedichten von Paul Scheerbart und August Stramm als inklusives visuelles Musik- und Theaterprojekt in Österreichischer
Gebärdensprache und Deutscher Lautsprache
Inszenierung und Produktion: Herbert Gantschacher
Übersetzung in Österreichische Gebärdensprache und szenische Umsetzung: Werner Mössler
Es spielen, sprechen, singen und gebärden: Werner Mössler (gehörloser Schauspieler in Österreichischer
Gebärdensprache), Markus Rupert (Schauspiel in Österreichischer Gebärdensprache und Deutscher Lautsprache)
und Herbert Gantschacher (Schauspiel in Österreichischer Gebärdensprache und Deutscher Lautsprache)
Die Dichter Paul Scheerbart und August Stramm zählen zur europäischen Avantgarde der modernen Poesie. Paul
Scheerbarts Dichtungen sind auch Vorläufiger und Vorgänger der modernen Science Fiction Romane, August Stramm gilt
als Avantgardist der modernen Poesie in deutscher Sprache. Paul Scheerbart schreibt mit seinem Stück "Kriegstheater"
eine Art Anti-Kriegstheater. Anstatt Waffen und Kriegsgerät für reale Kriege zu produzieren, schlägt in Scheerbarts Stück
der US-amerikanische Milliardär Rumbold vor, dass modernste Waffen und Kriegsgeräte nicht mehr für den Krieg sondern
nur mehr für das Theater produziert werden und dabei in einer Mischung durch Darstellung von Menschen und Marionetten einem Massenpublikum gezeigt werden. Diese künstlerische Form von Kriegstheater wird die Kassen und Zuschauerränge der dafür vorgesehen Theater prächtig füllen. Scheerbart selbst musste noch den Beginn des Ersten Weltkriegs erleben und somit auch die damit verbundenen Gräuel eines jeden Krieges, Scheerbart starb am 16. Oktober 1915 im Alter von 52 Jahren. Hingegen wurde August Stramm am 1. September 1915 Opfer des Krieges, als er in Kampfhandlungen an der Front im Osten Europa getötet wurde. Daher wurde nun programmatisch auch Stramms Gedicht "Kriegsgrab" Teil der Inszenierung, die auch mit dem Titel "Sabbath blutiger Sabbath" an die Konflikte im Nahen Osten erinnert, der seit den Massakern am 7 Oktober 2023 auf dem Staatsgebiet Israels durch Terror von Personen aus dem Gazastreifen wieder zu einem geopolitischen Kriegsgebiet geworden ist.
NEUPRODUKTION, VORSTELLUNGEN: 24. Jänner und 25. Jänner 2025, jeweils 22.00 Uhr in Villach in der "neuebuehnevillach".
Diese Vorstellungen werden auch ins Internet übertragen.